Lieber Herr Seitz, Sie sind nun seit gut 2 Jahren Gemeindeschreiber in Visp. Wie erleben Sie die Dynamik des Städtchens im Zusammenhang mit dem Boom der Lonza AG?
Ich erlebe die Gemeinde Visp als sehr dynamisches Städtchen. Die Lonza AG hat in den vergangenen, wenigen Jahren mehrere Tausend neue Mitarbeiter am Standort Visp angestellt. Parallel dazu hat die Firma Milliardeninvestitionen in ihrem Werk getätigt. Dies geht für die Gemeinde Visp zwar mit vielen Herausforderungen einher. Es bietet für Visp jedoch auch grosse Chancen. Dies führt zu einem sehr dynamischen Prozess, wobei die Gemeinde Visp ein zunehmend urbanes Gesicht erhält und sich auch vermehrt typisch städtischen Fragen wie bspw. der Mobilitätsplanung stellen darf. Konkret steigen die Einwohnerzahl und der Anteil von Einwohnern ausländischer Herkunft stetig an. Dies führt trotz «Bauboom» zu einer hohen Nachfrage nach Wohnraum, nach Kita-Plätzen, Parkplätzen, etc.
Ein solch rasches Wachstum stellt die Gemeinde mit Sicherheit vor grosse Herausforderungen und auch Chancen, wo sehen Sie diese?
Auf der einen Seite muss sich die kommunale Infrastruktur stetig weiterentwickeln und teilweise ausgebaut werden. Mit mehr und oftmals gut qualifizierten Einwohnern und neuen Unternehmungen, die sich in Visp niederlassen, steigen aber auch die Einnahmen der Gemeinde. Visp, eine seit jeher weltoffene Gemeinde, wird durch Personen aus anderen Kulturkreisen bereichert. Es bietet sich jetzt die Chance, gestützt auf umfassende Planungen, die Entwicklung der Gemeinde im positiven Sinne in die Zukunft zu führen. In jedem Fall sind dies gerade für eine Gemeinde sehr vielfältige und spannende Aufgaben.
Damit nicht genug… per Abstimmung vom 26. November 2023 hat die Bevölkerung der Gemeinden Visp, Baltschieder und Eggerberg das JA für eine Fusion in die Urne gelegt. Was bedeutet diese Entscheidung für Sie, was wird sich für die drei Gemeindeverwaltungen ändern?
Die Bevölkerung aller drei Gemeinden hat der Fusion zur neuen Einwohnergemeinde «Visp» per 1. Januar 2027 zugestimmt. Für mich persönlich bedeutet der Schritt zur Fusion einerseits die Chance, den bereits eingeschlagenen Weg der Zusammenarbeit zwischen den drei Gemeinden noch konsequenter weiterzugehen.
Was sich mit der Fusion für die drei Gemeindeverwaltungen ändern wird, muss schliesslich die Urversammlung der neuen Gemeinde entscheiden. Mit Sicherheit werden die Einwohner der drei bisherigen Gemeinden von einer professionellen und gut aufgestellten Verwaltung profitieren können.
Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Gemeindesoftware für eine möglichst effiziente und reibungslose Umsetzung solcher zentralen Vorhaben?
Die Gemeindesoftware ist ein wichtiger «Puzzlestein» bei der Weiterentwicklung der Gemeinde sowie bei der Umsetzung der Fusion. Wir haben das Glück, dass alle drei Gemeinden bereits heute mit der Software von Dialog arbeiten – dies dürfte die Integration der Daten aller drei Gemeinden erheblich erleichtern. Grundsätzlich stellt die stetige Digitalisierung der Verwaltung wohl sämtliche Gemeinden vor Herausforderungen. Die stetig wachsende Zahl an kommunalen Aufgaben lässt sich meines Erachtens jedoch nur über eine konsequente Digitalisierung bewältigen. Damit kommt der Software ein entsprechend hoher Stellenwert zu.
Wie wichtig ist Ihnen die Erfahrung von Dialog in der Begleitung von Gemeindefusionen?
Es ist in der Tat beruhigend zu wissen, dass Dialog bereits Erfahrung in Fusions-Projekten vorweisen kann. Diese Erfahrung und auch das Wissen um «Stolpersteine» bei solch zentralen Projekten gibt uns ein gutes Gefühl.
Die Dialog Verwaltungs-Data AG ist seit November 2022 eine Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post und auch Teil des sich im Aufbau befindenden Ökosystems «eGovernment» - ein KMU im Konzernumfeld also, was bedeutet diese Tatsache für Sie?
Zu wissen, dass Dialog Teil der Schweizerischen Post ist, gibt mir grundsätzlich ein gutes Gefühl, ein Gefühl von Sicherheit. Eine eingeführte Gemeindesoftware lässt sich nicht so ohne weiteres ersetzen, daher sind wir auf langjährige, stabile und vertrauensvolle Partner angewiesen. Zu wissen, dass bei unvorhergesehenen Problemen, neuen technologische Entwicklungen und auch knappen personellen Ressourcen ein Konzern mit den entsprechenden Möglichkeiten und Mitteln als Eignerin fungiert, ist durchaus beruhigend.